Entdecken Sie die kleine, aber feine Heidestadt Uelzen am Rande der Lüneburger Heide.


Die zur Metropolregion Hamburg gehörende Hansestadt erfreut sich großer Beliebtheit bei Urlaubern, die Naturerleben und Entspannung suchen. Direkt am Heidefluss Ilmenau gelegen, locken grüne Ufer, kleine Parks und Auen, und in der Nachbarschaft können Einheimische und Gäste gleich drei Naturparks mit Wäldern, Seen und Heideflächen erleben.

Ausflugstipps


Uelzen ist eine einzige Kunstgalerie unter freiem Himmel – architektonisch wie bildnerisch –, von der das Stadtbild prägenden Fachwerk- und norddeutschen Bachsteingotikarchitektur bis hin zum bunten Hundertwasser-Bahnhof. Und zu Weihnachten wird dazu auch noch das Rathaus in einen Adventskalender verwandelt. Abends treffen sich hier die Uelzener, warten auf das Öffnen der Fenster und singen gemeinsam. Wenn das nicht alles zusammengenommen von einem enormen kreativen Potenzial zeugt …

Die frühe Bedeutung Uelzens als Handels- und Kaufmannsstadt spiegelt sich nicht nur in der Hanse-Mitgliedschaft wider, bei einem Rundgang durch die Stadt ist die Geschichte an vielen Orten noch spürbar: idyllische Marktstraßen, kleine Twieten, beachtliche Bauwerke der norddeutschen Backsteingotik sowie bezaubernde Fachwerkhäuser und Kapellen prägen das Bild der Stadt.

Die verkehrsberuhigte Innenstadt wird zweimal in der Woche zur großen Fußgängerzone, wenn buntes Markttreiben das Stadtbild beherrscht. Besuchen Sie bei Ihrem Bummel durch die Straßen auch die St.-Marien-Kirche im Zentrum, hier befindet sich das Wahrzeichen der Stadt, das Goldene Schiff. Direkt neben der Kirche stoßen Sie auf das Ulenköper-Denkmal, das Uelzener Geschichte und Touristenattraktion zugleich ist. Rund um das Denkmal erleben Sie hier einmal im Jahr die „5. Jahreszeit“ beim traditionellen Weinmarkt in der Hansestadt. Die drei Wochen im Jahr stehen im Zeichen der Geselligkeit, des Wein-Genusses und der Fröhlichkeit.

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Im Rahmen der Weltausstellung Expo 2000 wurde der Uelzener Bahnhof zum Hundertwasser-Bahnhof Uelzen (Friedensreich-Hundertwasser-Platz 1, 29525 Uelzen) nach Plänen des gleichnamigen Künstlers und Architekten umgestaltet. Seitdem ist der Bahnhof, der eines der letzten Projekte Hundertwassers war und auf dessen Dächern zudem die größte dachintegrierte Fotovoltaikanlage Niedersachsens umweltfreundlichen Strom erzeugt, Touristenmagnet schlechthin.

Der Weg der Steine führt vom Hundertwasser-Bahnhof Uelzen bis hinein in die Innenstadt und wurde von der Künstlerin Dagmar Glemme gestaltet, die einen besonderen Bezug zu Uelzen hat, da sie hier zur Schule gegangen ist. Der Weg der Steine besteht aus 21 bis zu 3,50 Metern hohen und von der Künstlerin bemalten Felsskulpturen, die jede ihre eigene »mythologisch-fabelhafte« Geschichte erzählen und alle 50 bis 100 Meter zu finden sind.

Wie in so vielen anderen Städten hat auch in Uelzen der Zweite Weltkrieg einiges des historischen Stadtkerns zerstört. Dennoch kann man sich hier noch immer an Backsteingiebeln, hübschen Fachwerkhäusern und zum Teil reicher Ornamentik erfreuen und auch das Mitte des 10. Jahrhunderts erbaute ehemalige Kloster Oldenstadt, das heute das Zentrum des historischen Stadtkerns von Uelzen bildet, ist gut erhalten.

Die mächtige dreischiffige St. Marien-Kirche (Pastorenstraße 4, 29525 Uelzen) mit einem 86 Meter hohen Kirchturm wurde ab 1292 erbaut und ist die Heimat der größten Orgel der Lüneburger Heide. Neben sakralen Kunstschätzen ist in dem gotischen Backsteinbau in einer Wandnische im Eingangsbereich das Goldene Schiff zu finden, das Wahrzeichen Uelzens.

Der Uhlenköper (Pastorenstraße 4, 29525 Uelzen), ein bronzenes Denkmal, das nach einer Sage entstand, steht neben der St. Marien-Kirche. Auffallend ist, wie blank das Goldstück in den Händen der einen Figur ist, allerdings ist das auch kein Wunder, gilt der Uhlenköper doch als Glücksbringer und in Uelzen sagt man: »Reibt man das Goldstück, hat man immer genug Geld in der Tasche«. Also, nichts wie hin!

Schloss Holdenstedt (Schloßstraße 4, 29525 Uelzen) ist heute der Sitz des Heimatmuseums Uelzen. So werden hier archäologische und stadtgeschichtliche Themen behandelt und darüber hinaus auch Exponate aus der Zeit der Renaissance bis hin zum Jugendstil gezeigt, wie zum Beispiel die größte Gebrauchs- und Prunkgläsersammlung Norddeutschlands, die Gläsersammlung Röver, die alle Glasformen vom 17. bis 20. Jahrhunderts präsentiert. Das Schloss selbst wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von einem Lüneburger Adligen als Herrenhaus auf den Resten einer Wasserburg erbaut. Beeindruckend sind vor allem die vom Florentiner Carlo Francesco Tagliata gearbeiteten Stukkaturen. Darüber hinaus finden im Schloss wechselnde Ausstellungen statt sowie das Klassikfestival Holdenstedter Schlosswochen. Man kann sich hier auch trauen lassen, wenn man sich denn traut … Der das Schloss umgebende, nach englischem Stil angelegte Park ist ebenfalls einen Spaziergang wert – hier findet man Ruhe und fühlt sich wie eine edle Dame beziehungsweise ein Edelmann.

Am Oldenstädter See (Oldenstädter See, 29525 Uelzen) können Sie nicht nur schwimmen oder es sich am Badestrand gemütlich machen, Sie haben außerdem die Möglichkeit, in einem extra ausgewiesenen Bereich zu surfen. Für das leibliche Wohl sorgt ein Kiosk oder Sie bringen sich selbst etwas mit. Wie wäre es mit Grillzeug? „Am See befindet sich ein Grillplatz mit Grillhütte. Auch für Hundefreunde ist der See ein Tipp: Hier gibt es einen eigenen Hundestrand und Ihr Vierbeiner darf im See baden. Wer nicht baden oder Wassersport betreiben möchte, kann am Oldenstädter See beim Angeln seine Ruhe finden oder bei einem schönen Ufer-Spaziergang. Und im Winter wird auf dem See Eishockey gespielt.

Auf dem Gelände des Campingplatzes Uhlenköper-Camp können auch Nicht-Camper in Wasser ohne Chlor und chemische Zusätze baden, denn hier hält eine Pflanzenkläranlage das Wasser sauber: Im NaturFreiBad Uelzen-Westerweyhe (Festplatzweg 11, 29525 Uelzen) mit Badebereichen für Schwimmer, Nichtschwimmer und Kleinkinder und einer spaßmachenden Raftingrutsche.

Im Badeland Uelzen oder BADUE (Veerßer Straße 77, 29525 Uelzen), dem Erlebnisbad für die ganze Familie, haben Sie Badespaß pur – und das wetterunabhängig! Und wer sich entspannen möchte, genießt die Saunalandschaft oder nutzt eine der Massageliegen.

Die Schleusengruppe Uelzen (29559 Wrestedt) findet man zwischen Uelzen und Wittingen. Sie ist neben dem Schiffshebewerk Lüneburg bei Scharnebeck mit ihrer Schleuse I und Schleuse II ein zweites imposantes und schon deshalb sehenswertes Abstiegsbauwerk am Elbe-Seitenkanal. Die sogenannte Sparschleuse bewältigt eine Hubhöhe von 23 Metern und gehört in Deutschland zu den größten Binnenschifffahrtsschleusen.

Beobachten Sie bei einem Spaziergang durch das Wildgehege im Uelzener Stadtwald, dem Wildgatter im Stadtforst (Fichtengrund, 29525 Uelzen), wo der Eintritt frei und das Füttern erlaubt ist, Wildschweine, Rot-, Dam- und Muffelwild, Fasane und Uhus. Und für einen perfekten Rundumblick stehen Ihnen hohe Aussichtsplattformen zur Verfügung.

Lust auf eine Weinprobe, eine Lesung oder einen Diskussionsabend? Oder einfach nur auf einen guten Wein für zu Hause? Dann sind Sie in der wohl ältesten und heute noch bestehenden Weinhandlung Mitteleuropas, der historischen Ratsweinhandlung (Bahnhofstraße 42, 29525 Uelzen) direkt hinter dem Rathaus, richtig. Zunächst um 1500 als Tanz- und Hochzeitshaus errichtet, diente das Haus dem Rat als Wein- und Bierkeller – und als Wirtsstube. Genauso wie Händlern und Kaufleuten. Noch heute werden die Weine aus aller Welt in den historischen Kellergewölben gelagert. Außerdem bekommen Sie hier selbst hergestellte Spirituosen und italienische Feinkost. Auf Ihr Wohl!“

Auszug aus: Kathrin Hanke. „Wer mordet schon in der Lüneburger Heide?“

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